Sex-Trends 2019: So liebt man zeitgenössisch
Kann Sex modisch sein? Absolut. Natürlich, was man in trauter Zweisamkeit miteinander machen kann, erlebt nur wenig Innovation, weil schon das Kamasutra so ziemlich alle Stellungen aufgelistet haben dürfte, die menschenmöglich sind – da ist einfach nichts mehr vorhanden, was man noch entwickeln könnte.
Aber was das große Drumherum anbelangt, da gibt es durchaus sexy Trends, die sich zwar nicht Jahr für Jahr, aber doch immer wieder ändern. Für den folgenden Artikel haben wir mal einen Blick darauf geworfen, wie 2019 geliebt wird – nachmachen ausdrücklich erwünscht.
- Smart und sexy
Wir lassen Alexa oder Siri für uns Filme aussuchen. Unsere Glühbirnen und Steckdosen sind mit dem WLAN verbunden. Der Rasensprenger sprengt automatisch, wenn das Netz ihm dank Wettervorhersage grünes Licht gibt. Und die Musikanlage erkennt mittlerweile sogar, welcher Hausbewohner sich in welchem Raum aufhält und sorgt dann dafür, dass dort nur seine Wunsch-Playlist gespielt wird.
Keine Frage, unsere Welt befindet sich gerade mitten auf der gigantischen Welle der smarten Revolution – ist es da ein Wunder, dass natürlich auch der Sex nicht außenvorbleibt? Eigentlich nicht.
Und so finden sich mittlerweile auf den Seiten der einschlägigen Händler auch ganze Heerscharen von smarten Sextoys. Was sie smart macht? Im Prinzip das, was auch bei allen anderen schlauen Anwendungen gilt: Sie lassen sich aus beliebiger Distanz steuern und können darüber hinaus auch manchmal per Sensoren agieren, ohne dass der Mensch noch etwas tun müsste.
Das bietet schon jede Menge Raum, wenn man ein solches Toy in seinem ursprünglichen Sinn verwendet – allein in aller Ruhe. Die für die Regelung notwendige App auf dem Smartphone macht es nun mal möglich, die Kontrolle in einer weitaus komfortableren Körperhaltung zu behalten, als wenn man die Finger aufs Gerät legen – oder es gar zum Einstellen vom „Ort des Geschehens“ wegnehmen müsste.
Kreative sehen darin aber natürlich auch noch andere, schier grenzenlose Möglichkeiten für Pärchen. Drei Ideen haben auch wir:
- Ein Partner trägt das Sextoy unter der Kleidung in einer normalen Alltagssituation. Dafür eignen sich smarte Auflege-Vibratoren ebenso wie Liebeskugeln und ähnliche Dinge. Der andere Partner hat die Kontrolle auf seinem Handy und kann – notfalls von der anderen Seite der Erdkugel aus – buchstäblich heiße Grüße senden.
- Super für Fernbeziehungen bzw. kurzfristige räumliche Trennungen (etwa Geschäftsreisen): Beide Partner haben so ein Toy, der jeweils andere die nötige App. Jetzt noch Videotelefonie einschalten und der gar-nicht-mehr-so virtuelle Sex ist fast perfekt.
- Für BDSM bietet es sich an, den einen Partner zuhause auf dem Bett zu fesseln, das smarte Spielzeug kommt in Position. Der andere Partner darf „quälen“ oder höchste Lust bescheren.
Tatsächlich sind Experten der Ansicht, dass sich in diesem Feld für die kommenden Jahre noch die größten Überraschungen verbergen.
- Sexdates
Sex-Trends haben immer auch ein Stück mit der jeweils vorherrschenden Jugendkultur zu tun. Das war schon in den späten 60ern und 70ern so, als es die Jugend war, welche den Anstoß zu freier Liebe gab und hat sich bis heute kaum verändert.
Allerdings war in den vergangenen Jahren die westliche Jugend ziemlich brav eingestellt. Überraschend konservativ seien sie, sagte eine großangelegte Studie. Und auch wenn die sich nur mit Politik befasst, gehen andere Berichte in die gleiche Richtung – dazu zählt auch ein ungewöhnlich starker Drang zu Monogamie, festen Beziehungen.
Allerdings dreht sich dieses Rad gerade weiter. Der gute alte Spontan-Quickie, der anonyme aber heftige One-Night-Stand, die ganzen Formen des schnellen, unkomplizierten Sex feiern derzeit wieder ein Revival.
Natürlich zeitgenössisch, Sexdates bahnt man heute übers Netz an oder gar gleich über eine App. Aber der Grundsatz ist der gleiche wie in den frühen 70ern und den wilden 90ern: Sex soll Spaß machen, Sex muss nicht unbedingt mit einer Beziehung verbunden sein und er kann, wenn zwei sich einig sind, auch stattfinden, ohne dass man auch nur den Namen seines Gegenübers kennt.
- Die Rückkehr des Fells
Auch dieser Punkt ist ziemlich dicht mit den 70ern verwandt und dürfte, weil er hierzulande aber spätestens seit der Jahrtausendwende praktisch völlig ausgestorben war, noch für viel Aufregung sorgen.
Denn Tatsache ist, Haare sind zurück. Nachdem es viele Jahre lang für beide Geschlechter praktisch Pflicht war, sich Intimzone und Co. regelmäßig zu rasieren, zu epilieren, zu waxen oder zu sugarn, schwingt das Pendel schon seit einigen Jahren wieder zurück.
Erst waren es Promi-Ladies wie etwa Miley Cirus, die es entweder zugaben oder gar in aller Öffentlichkeit präsentierten, sich nicht mehr die Intimzone zu enthaaren, dann kamen bei vielen der Damen auch die Achselhaare wieder zurück.
Und momentan sieht es so aus, dass dieser haarige Trend mit Macht auch in die normalen Schlafzimmer vorrückt. Man muss so viel Natürlichkeit nicht mögen, aber einen Vorteil hat der Trend sicherlich: Man spart gewaltig Geld für Rasierklingen und auch Lebenszeit.
- Cuckolding /Cuckqeaning
Dieser Trend ist sicherlich nur etwas für Paare, die sowieso schon ein lockeres Verhältnis zum Partnertausch haben. Für alle anderen kann er jedoch die Beziehung ziemlich demolieren, wenn nicht beide wirklich einverstanden sind.
Im Prinzip geht es dabei um eine extreme Form des Machtspielchens. Ein Partner hat mit einem (oder mehreren) Dritten Sex – und zwar unter vollem Bewusstsein des anderen.
- Cuckold bedeutet, dass die Frau Sex hat und der Mann nur zuschaut
- Cuckquean (nicht -queen) bedeutet, dass der Mann Sex hat und die Frau zuschaut
Der Trend kommt, wie könnte es anders sein, aus den USA. In Partnerschaften, in denen es klappt, sorgt es, auch wenn man es nicht vermuten würde, für allseitige Befriedigung.
In der Ur-Form basieren beide Varianten der Praxis darauf, dass der andere Partner anwesend ist und dabei zuschaut, wie der eigentlich liebende Partner durch eine dritte Person auf die höchsten Gipfel der Lust befördert wird – damit ist es dann einfach eine Variante von zum BDSM zugehörigen Machtspielchen.
Allerdings funktioniert es auch so, dass der Partner sich zu einem Sexabenteuer verdrückt und erst hinterher alles in voller Ausführlichkeit schildert – gerne mit dann folgendem Beziehungs-Sex.
In jedem Fall gilt, dass beide Partner sich wirklich gegenseitig vertrauen müssen, es zu probieren. Wenn sich nur einer nicht ganz sicher ist, sollte man die Finger davonlassen.